Elke Bludau 2016
was ist dein plan?
du liegst und kannst nicht mehr stehen.
vielleicht weißt du nicht mal, dass du liegst.
du bist rastlos.
ich weiß nicht vor und nicht zurück.
kann dir nichts unterstellen –
keine absicht zu bleiben
und keinen plan zu gehen.
du hattest kein skript,
dem du gefolgt bist,
schriebst kein testament,
hinterläßt kein vermächtnis.
und doch schenkst du uns eine blaupause,
eine idee von unbenannter tapferkeit
und anpassung an das, was ist.
was war, konntest du nicht ablegen.
es klebt wie pech
und steht dir manchmal in den augen,
die härte deiner frühen welt.
deinen boden hast du mühsam
alleine eingesät, ohne rückendeckung.
du liegst, du bist rastlos, du kämpfst –
das ultimative jetzt oder nicht sein.
wo bist du gerade?
dein radius der thorax,
du kämpfst mit luft und maske.
bist unterlegen, willst überleben
und sitzen
auf deinem freigehaltenen platz –
oder untergehen
und übergehen in den frieden,
der dich atmet.
zwischen raschelndem laub
und kleinen pilzen.
hoch oben die elster hält wacht,
dem köhler erzählst du deine geschichte.
die tiere im wald lieben dich,
die tiere im wald lieben dich,
denn du tust keinem etwas zuleide.
da bleibst du
und bist der könig des waldes.
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